Weltall, Erde- Kiste
GartenStücke im Bauhausjahr 2009
Wer den Abbeplatz betritt, findet ein von Kunststein, Metall und Glas dominiertes Areal vor, das von hohen, geraden Wänden umschlossen ist. Doch wird diese Sehgewohnheit an diesen Tagen im Juni gestört: am Grund der ausgetrockneten Riesenkiste erblickt das Auge heute Inseln, an deren Ufern die verschiedensten Materialien gestrandet sind und die durch die fünf offenen Schleusen auf den Platz gespült wurden.
Diese Insel hier lässt eine Landschaft aus geometrischen Grundkörpern wie Pyramiden, Würfeln und Kugeln erkennen. Mammut, Wollnashorn und Urrind versammeln sich zum Stelldichein im Halbschatten und der Archaeopteryx hat sich mit seinen Küken auf einem Würfel eingenistet. Die ehemals in Bunkerbeton gegossenen Überbleibsel der Bauhauskultur sind wieder von Leben umgeben. Mit den urigen Tieren ist eine lebendige Gegenwelt zum konstruierten, für sie eigentlich feindlichen Umfeld geschaffen. Durch ihre Ausführung in Miniatur bilden sie einen Kontrast zu den sie weit überragenden, wesenlosen Kunstformen. Doch mit ihrer Ursprünglichkeit ist es für sie möglich, die ehemals berechnete Landschaft zu ihrem Spielplatz umzufunktionieren. Ein Datum für dieses Szenario wäre das Jahr 4009. Die Spitze der Pyramide in der Landschaft kann so mit der aus dem Sand herausragenden Fackel der Freiheitsstatue im Film Planet der Affen verglichen werden.
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